Birkelbach, Brod off däm Feld - online - Mitmachwörterbuch Wittgensteiner Platt

Suchen
Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Birkelbach, Brod off däm Feld

Ortschaften
Brod of dämm Feld
Vo Günter H a u b

Herwestwend weht ewwer d‘s Laand, Herbstwinde wehen übers Land
de Newwel fallen werra, die Nebel fallen wieder,
mer äss, als keeme vom Äcker mir ist als käm vom Ackersrand
der Geroch vo Brod hie her. der Duft von Brot hernieder.

Da ged mein Sänn ee de Zeit, Dann geht mein Sinnen in die Zeit
wie mer noch Känne woren, da wir noch Kinder waren,
wie Hunger knärrde weit un bred als Hunger nagte weit und breit
ee dänn orme Johre. in jenen armen Jahren.

De Dongen offem Feld, Die Butterbrote dort am Feld,
offem Doffelwage, auf dem Kartoffelwagen
worn aus ner bessern Welt, waren aus einer bessren Welt,
dos well ech gäre haure saa. das will ich heute gerne sagen.

Hie gab’s immer dos we-ise Brot Hier gab es stets das weiße Brot
med Quatschemüs un Bodda, mit Pflaumenmus und Butter,
dänn Muckefuck gab’s ee der Nod, den Muckefuck gab’s in der Not,
ö Küche nür med Zogger. auch Kuchen nur mit Zucker.

Gebrocht wodde zum Kornmeh Gebracht wurde zum Roggenschnitt
dieselwe gürre Gawe, die gleiche gute Gabe,
em Weirekorb brochten med im Weidenkorb brachten mit
de Weiwesleire de Labe. die Frauen diese Labe.

Sie bleiwen immer en Gewenn, Sie bleiben immer ein Gewinn
dos Brod jener Johre, die Brote dieser Jahre,
sein ö de Neere längst vabei, sind auch die Nöte längst dahin,
erennern dünn ech mech gäre. Erinn’rung ich bewahre.

 
Suchen
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü